TUM School of Governance

Jenny Graner – Foto: Erin Maxon

Hallo Jenny, ich habe gehört, Du kandidierst für den Fakultätsrat. Warum?

Seit ich am MCTS studiere habe ich das Gefühl angekommen zu sein. Seither lebe ich für RESET, STS und die TUM. Ich bemerkte sofort, was für unterschiedliche Hintergründe die Studierenden in meinem Jahrgang haben, und da ich in München gut etabliert bin, tat ich mein Bestes, um eine einladende Atmosphäre für all diejenigen zu schaffen, die von sehr weit her angereist waren, und für all diejenigen, die plötzlich in einer Sprache kommunizierten, die nicht ihre Muttersprache war. Ich kandidiere für die Studierendenvertretung, um sicherzustellen, dass sich unsere und zukünftige Kohorten am MCTS und an der HfP weiterhin in ihrem Leben als Master-Studenten willkommen fühlen. Und ich möchte allen Raum geben, ihre Stimme zu finden und die eigenen Interessen zu kommunizieren.

Was qualifiziert Dich für das Amt? Hast Du schon Erfahrungen oder Vorkenntnisse?

Ich bin insofern eine ungewöhnliche Master-Studentin, als ich seit meinem Bachelor-Abschluss schon 11 Jahre gearbeitet habe. Sechs Jahre lang war ich Managerin bei einer medizinischen Non-Profit-Organisation in San Francisco. Zu dieser Tätigkeit gehörte auch die Kommunikation wichtiger Fortschrittsberichte mit dem Vorstand der Organisation und den beteiligten Krankenhausverwaltungen. Vor diesen Sitzungen meldete ich mich oft bei meinem Team und meinen Kollegen, um sicherzustellen, dass ich an die Führungsebene alles kommunizierte, was mein Team und meine Kollegen brauchten. Vor meinem Studium habe ich außerdem mehrere Jahre bei einer internationalen Anwaltskanzlei in München gearbeitet. Ich habe dort Projekte koordiniert, an denen Partner und Mitarbeiter aus ganz Europa, den USA und China beteiligt waren. Ich musste oft vor Seniorpartnern präsentieren, ihr Feedback an das gesamte Team weitergeben und gleichzeitig meine Projekte vorantreiben.

Ich war auch Präsidentin meines Schülerrates an meiner internationalen High School in Cochabamba, Bolivien – aber das ist jetzt schon eine Weile her :) Alles, was ich damit sagen will ist: Ich bringe Erfahrung mit und hoffe, sie nutzen zu können, um euch im Fakultätsrat bestmöglich zu vertreten.

Was sind Deine Pläne und Ziele? Was willst Du als Studierendenvertreterin im Fakultätsrat erreichen?

Ich will mich meinem Studium mit ganzem Herzen widmen und dazu gehört auch, mich für meine Mitstudierenden einzusetzen. Im vergangenen Jahr habe ich Kommilitonen und Kommilitoninnen aus der ganzen Welt mit den unterschiedlichsten Hintergründen kennengelernt. Ich selbst bin in Bolivien aufgewachsen, habe in den USA studiert, gelebt und gearbeitet und bin jetzt dauerhaft in München. Weil ich weiß, wie schwer es ist, sich in einer neuen Sprache, Kultur und Umgebung zurechtzufinden, will ich es besonders für internationale Studierende erleichtern, sich in unseren Master-Studiengängen zurechtzufinden. Deutsche Studierende sind vielleicht nicht so weit gereist, aber auch sie stehen vor der Herausforderung, sich dauernd auf Englisch zu verständigen und, zusammen mit ihren internationalen Kollegen, sich in komplexe Themen im Studium einzuarbeiten; nicht zuletzt arbeiten alle häufig in Projekten zusammen und müssen sich dafür Projektmanagement und interkulturelle Kompetenz und u.U. wissenschaftliches Schreiben auf Englisch aneignen.

Das alles ist nicht einfach, deshalb möchte ich mit der Fakultätsverwaltung und den Dozenten und Dozentinnen zusammenarbeiten, um dafür zu sorgen, dass alle Studierenden – egal an welchem Punkt ihres Studiums – das Gefühl haben, dass sie sich selbst, ihre Ideen, ihre Erfahrungen und ihr Feedback ausdrücken können. Ich möchte sicherstellen, dass alle gehört werden, und ich werde hart mit den Studierenden und der Fakultät zusammenarbeiten, um dies zu erreichen.